Glücklich am Flughafen in Auckland angekommen, wurden wir von dem Sturm, der ein Upgrade zum Zyklon erfahren hatte, fast umgeblasen. Trotz heftigster Böen waren die internationalen Flüge von den Streichungen aber nicht betroffen. Der Start war ein bisschen wackelig, doch selbst da hatten wir schon Schlimmeres erlebt.
Air New Zealand ist ja zwangsweise ein Langstrecken-Spezialist. Daher bieten sie in der Holzklasse eine sogenannte Skycouch an. Das heißt, der Mittelsitz bleibt frei und über alle drei Sitze wird eine Art Matratze gelegt, so dann man sich ausstrecken kann. Sehr bequem für eine Person oder einen Erwachsenen plus Kind - zwei Erwachsene müssen sich schon arg quetschen, aber es ist immer noch erholsamer, als im Sitzen schlafen zu müssen. So kamen wir relativ ausgeruht in LA an.
Unsere Freundin Julie, die in Malibu lebt, hat uns abgeholt und auf dem Weg zu ihrer Wohnung konnten wir uns schon einen ersten Eindruck von der Verwüstung, die das Palisade-Feuer hinterlassen hat, machen.
Der Pacific Cost Highway ist nach den Bränden zwar noch immer für den Durchgangsverkehr gesperrt - überall finden Aufräumarbeiten statt - aber als Anwohnerin hat Julie eine Durchfahrtsgenehmigung.
Zu all dem aber mehr im nächsten Eintrag ...
Unser Besuch hier in Malibu hatte diesmal keinen touristischen Hintergrund - wir wollten einfach nur Zeit mit unserer Freundin, die wir lange nicht gesehen hatten, verbringen. So haben wir fast alle 'fancy places' ausgelassen.
Eins musste allerdings sein - ein Besuch beim Griffith Observatorium, das einen wunderbaren Blick über LA bietet. Berühmt ist diese Sternwarte durch unzählige Filme, die dort oben gedreht wurden und für unvergessliche Szenen gesorgt haben.
Natürlich waren wir nicht die einzigen Besucher und am Ostersamstag Abend war es erwartungsgemäß rappelvoll ... Peer und ich hatten hier einen ersten Einblick in das, was uns jenseits unseres neuseeländischen Lebens in der menschenleeren Natur in den nächsten Wochen erwartet - wir durften feststellen, dass wir ein wenig menschenscheu geworden sind.
Auf unseren Strandspaziergängen konnten wir immer wieder Gruppen von Pelikanen vorbeiziehen sehen - genauer Braun-Pelikane, die hier in Kalifornien beheimatet sind. Diese Vögel sind ausgezeichnete Schwimmer und tauchen wenn sie jagen im Sturzflug ins Wasser ein - manchmal simultan als Gruppe - ein beeindruckendes Schauspiel ...
Außerdem konnten wir diverse Raubvögel beobachten, die in der Luft standen, um Beute zu erspähen. Hier kommen ein paar Bilder ...
Einen Vormittag haben wir mit einer Wanderung im Topanga State Park in den Santa Monica Mountains verbracht. Überall blühen dort gerade Lupinen und wilder Senf - ein wunderschönes Gemälde in gelb und tiefblau. Auch hier sollte man immer ein Auge auf dem Boden haben - tja, nicht nur in Australien gibt es fiese Schlangen. Hier in Kalifornien sind es die Klapperschlangen, die sich bei den frühlingshaften Temperaturen gerade wieder heraus wagen.
Außer Eidechsen und einer harmlosen Baby-Schlange ist uns aber nichts begegnet ...
Julie ist mit uns noch ein wenig kreuz und quer durchs Hinterland gefahren - wilde Canyons bieten immer wieder schöne Blicke in die Ferne, aber gleichzeitig sieht man überall verkohlte Bäume - Feuer sind hier leider an der Tagesordnung. Früher wurden gezielt und kontrolliert Brände gelegt - um so Großbrände zu verhindern - eine Praxis die leider eingestellt wurde. Aber man versucht inzwischen Brandschneisen in die Vegetation zu schlagen - etwas, das wir aus Australien kennen.
Die 9 Tage sind natürlich viel zu schnell vergangen, aber wir haben die gemeinsame Zeit sehr genossen. Tja und schon sind wir wieder unterwegs zu unserer nächsten Etappe - wir besuchen Freunde auf Nord-Zypern ...
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