Nach Jervis Bay waren wir zunächst etwas unentschlossen, wie wir die verbleibenden Wochen verbringen wollten. Für einen Abstecher bis nach Broken Hill, mitten im Outback, reichte die Zeit nicht, das hätte zwei reine Fahrtage allein in eine Richtung bedeutet. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben - das machen wir einfach ein andermal. Nur wurde uns wieder bewusst, wie unfassbar groß Australien ist.
Schließlich haben wir uns dazu entschlossen, nochmal die Nordküste hinauf zu fahren um uns dann langsam durchs Landesinnere wieder Richtung Katoomba zu begeben - wir wollten die Reise bei unseren Freunden ausklingen lassen.
Auf einem unserer Spaziergänge kreuzte auf einmal ein Prozessionsspinner Zug unseren Weg - auch die kleinen Tierchen des australischen 'Animal Kingdoms' sind beeindruckend ...
Wieder haben wir die Great Dividing Range überquert und diesmal im Oxley Wild Rivers National Park Station gemacht, einem sogenannten trockenen Regenwald, der zum Gondwana Rainforest Weltnaturerbe zählt. Das Gebiet wird von zahlreichen Flüsse durchzogen und malerische Schluchten sowie Wasserfälle bieten viel fürs Auge. Und auch hier hat man die Chance in endlose Weiten zu gucken - etwas, das mich an Australien immer wieder fasziniert. Und auch die Gewitterwolken auf dem ersten Foto sind beeindruckend ...
Deta hatte uns den Tipp gegeben, nach Hill End zu fahren. Das ist eine verlassene ehemalige Goldgräberstadt, in der man noch das Flair vergangener Zeiten erahnen kann. Hill End gründete sich während des Goldrausches in den 1850-er Jahren, nachdem ein Deutscher dort einen nicht unerheblichen Fund gemacht hatte. In der Folge siedelten sich diverse Companies in der Hoffnung auf schnelles Geld an. Doch der Goldfund blieb eine Eintagsfliege. So schnell, wie die Stadt gewachsen war, versank sie auch wieder in die Bedeutungslosigkeit. Heute haben sich dort Künstler niedergelassen, es gibt ein kleines Museum und vereinzelte gut erhaltene alte Häuser. Auch das Hotel und der Pub haben überlebt. Ansonsten findet man da, wo früher Gebäude standen, Gedenktafeln.
Die ganze Umgebung von Hill End ist von den alten, verlassenen Minen durchzogen. Großteils wurde unter Tage gegraben, aber in einem Bereich wurden quasi Gräben in die Landschaft gehauen. Dort waren die chinesischen Zuwanderer zu Gange und das war deren Technik. Heute wandert man dort durch einen kleinen Mini-Canyon.
Rund um Hill End befinden sich mehrere Anhöhen, allen voran Bald Hill. Dort hat man einen wunderbaren Rundum-Blick und wir haben auf einer Bank den Sonnenuntergang genossen. Eigentlich hatten wir uns auf einem Campground eingemietet, aber da wir auf Bald Hill ganz alleine waren, haben wir beschlossen, die Nacht dort zu verbringen und wurden mit einem grandiosen Sonnenaufgang belohnt. Danke, liebe Deta, für diesen Tipp!
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