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Blue Mountains

 

Kurz nach unserer Ankunft hat Rob mit uns eine kleine Rundfahrt gemacht. Er und Deta leben bei Katoomba, dem Ort, der als Tor zu den Blue Mountains gilt. Die viel fotografierte Steinformation Three Sisters ist quasi um die Ecke, genau wie zahlreiche Aussichtsplattformen, die einen Blick in endloses unbesiedeltes Land bieten. In Katoomba beginnen auch diverse Hikes. 

Die Blue Mountains sind Teil der Great Dividing Range, des Gebirgszuges, der sich von Süden bis hoch in den Norden entlang der gesamten Ostküste zieht. Auf unserer letzten Reise in Queensland haben wir diese Berge auch schon das ein oder andere Mal überquert. Für die ersten europäischen Siedler, die in die ursprünglich reine Sträflingskolonie Australien gezogen sind, galten die Blue Mountains als unüberwindliche Barriere. 1813 gelang dann die erste Überquerung. Aborigines haben die Region seit mindestens 14.000 Jahren bewohnt.

2000 wurden die Blue Mountains, die 7 Nationalparks umfassen, in die Liste der Weltnaturerbe-Stätten aufgenommen. Den Ausschlag dafür gab der Artenreichtum an Eukalyptusbäumen - in den Blue Mountains befinden sich 90 unterschiedliche teils endämische Eukalyptus-Arten. Die Blätter dieser Bäume verdunsten ein ätherisches Öl, das wie ein feiner Nebel über den Bergen liegt und bläulich schimmert - daher auch der Name Blue Mountains.

 

 

Rob hat - nachdem sich der Trubel des Hauskonzertes gelegt hatte - mit uns eine Wanderung unternommen - auf dem Great Canyon Track. Als fitter Aussie Hiker meinte er, das wäre ein einfacher, etwa zweistündiger Weg ... 

Als wir bei der Beschreibung des Tracks '6,3 km und 3-4 Stunden' lasen, ahnten wir schon, dass es anstrengend werden könnte - aber wieder einmal hat es sich mehr als gelohnt. Wir sind in einen Canyon hinab gestiegen, unten plätscherte ein Flüsschen, der Weg war wunderbar angelegt, diverse Water Dragons - auf deutsch Wasseragame, den Namen dieser Echsen hab ich ehrlich gesagt noch nie gehört - lungerten am Wegesrand, es gab immer wieder kleine Wasserfälle -  der Hike war einfach herrlich und so habe ich beim Aufstieg gerne schnaufende Dampflok gespielt ...

 

 

Dann haben wir uns für ein paar Tage von Deta und Rob verabschiedet und sind in Richtung Jenolan Caves gefahren. Bei Oberon haben wir einen Platz neben einer Rennbahn bezogen. Dort war es tagsüber recht umtriebig - Traber haben trainiert, unwillige Pferde wurden mit einem Auto nebst Hänger im Kreis über die Bahn gescheucht und eines frühen Abends haben ein paar Jungs ganz für sich allein und nur zum Spaß ein Rodeo veranstaltet. Die nötigen Stiere wurden extra in einem großen Truck angekarrt. Wir hatten vor unserem Van quasi einen Logenplatz und konnten all das wunderbar beobachten. Es gab uns nochmal einen ganz anderen Eindruck vom Leben in Aussie ...

 

 

Die Jenolan Caves mit einem Alter von 340 Millionen Jahren (!) gelten als die ältesten offenen Kalksteinhöhlen der Welt. Jenolan heißt in der Sprache der dort ansässigen Aborigines hoher Berg - für sie waren die Höhlen ein dunkler Ort und wurden eher gemieden. Weiße Siedler entdeckten das Höhlensystem um 1830, der Legende nach hat sich dort ein Viehdieb vor seinen Verfolgern versteckt.

Wir hatten eine Tour in die Oriental Cave gebucht und waren so begeistert, dass wir gleich im Anschluss eine zweite Tour gebucht haben - diesmal in die Imperial Cave. Im Laufe unserer Reisen waren wir schon in vielen Höhlen, aber was wir hier sehen durften war umwerfend. Nicht unsonst gelten die Jenolen Caves zu den 10 schönsten der Welt. Deshalb gibt es an dieser Stelle eine Menge Fotos. Man bedenke übrigens, dass Stalaktiten und Stalakmiten nur einen Zentimeter in hundert Jahren wachsen ...

 

 

Insgesamt sind zur Zeit rund 20 Höhlen bekannt von denen momentan aber nur 7 öffentlich zugänglich sind. Große Teile sind sogar noch gänzlich unerforscht.

Wir hatten großes Glück, die Jenolan Caves überhaupt besichtigen zu können - sie werden nämlich nach Ostern für etwa 2 Jahre geschlossen. Beide Zufahrtsstraßen sind durch Erdrutsche in einem üblen Zustand und müssen erneuert werden, gleichzeitig will man neue Höhlen für Besucher erschließen. Auch das wunderschöne alte Hotel am Eingang soll restauriert werden - nach den alten Plänen und ganz im alten Stil - alles andere wäre auch jammerschade ..

 

 

Zurück bei Rob und Deta haben wir uns in eine Touri-Attraktion gestürzt ...

Bei Katoomba befindet sich ein Disney ähnlicher Erlebnispark namens Scenic World. Man kann mit einer super steiler Zahnradbahn ins Tal rauschen, dort auf einem Steg durch den Wald wandern, mit einer Seilbahn wieder hoch fahren und mit einer weiteren Seilbahn über eine Schlucht gondeln. Es war Wochenende und dementsprechend war dort die Hölle los. Es war mal wieder so gar nicht unser Ding - viel zu viele Menschen. So haben wir auf die Überquerung der Schlucht dankend verzichtet - wir hätten vemutlich mindestens eine Stunde anstehen müssen - und sind nach einem Spaziergang durch den Wald mehr oder weniger geflohen ...

Wie gesagt - wir werden offenbar Menschenscheu ...

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Anette B. (Sonntag, 18 Februar 2024)

    Umwerfend die Jelonan Caves! Da ward ihr wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort!
    Es ist immer wieder toll euch zu folgen! Liebste Grüße

  • #2

    Nicolai (Sonntag, 18 Februar 2024 13:03)

    WOW WOW WOW - sooooooooo schön!!!
    Liebe Grüße

  • #3

    Klaus-Peter Grap (Freitag, 08 März 2024 13:51)

    Die Blue Mountains waren auch für mich ein Höhepunkt mit 6 Stunden Wanderung und Vögeln, die ich nie zuvor sah.