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Organisatorisches

 

Nachdem das Hymi abgegeben war und wir uns ziemlich Covid-schlapp nach Wellington geschleppt hatten, stand ein 5 wöchiger Deutschland Trip auf dem Programm. Wir hatten ja noch unser Storage … Ein paar Monate zuvor hatten wir die große Chance, durch ein einmaliges Visum, das Neuseeland aufgrund Covids aufgelegt hatte, Residency zu beantragen. Überglücklich hatten wir diese Chance wahrgenommen und somit war das Storage in Berlin obsolet …

Nachdem wir uns vergewissert hatten, dass ein Auslandsaufenthalt den Residency Antrag nicht tangieren würde, haben wir uns außer Landes gewagt.

Die Lufthansa hat uns hierbei ein kleines Abenteuer beschert. 

Wir hatten für unsere 30 Stunden Reise ans andere Ende der Welt einen Flug über Tokio gebucht, mit einem Aufenthalt über Nacht vor dem Weiterflug nach Europa. Es war mal wieder eine innere Stimme, die uns dazu brachte, am Air New Zealand Schalter zu fragen, ob wir schon am Vorabend einchecken können. Das ging nicht, stattdessen wurde uns allerdings eröffnet, dass man uns nicht nach Tokio mitnehmen würde, da der Airport über Nacht schließt und die Einreise nach Japan Covid-bedingt nicht möglich sei. Die Lufthansa hatte uns also einen Flug verkauft, der nicht durchführbar war - und wir waren da offenbar nicht die ersten … Auf die Frage - was nun - wurden wir an die Lufthansa Service Line verwiesen.

Okay, dachten wir, es wird schon eine Lösung geben …

Nach endlosen Stunden in der Lufthansa Warteschleife - ganz schlimme Musik - bekamen wir schließlich einen Alternativ Flug angeboten. Allerdings sollten wir pro Person 1.600.- € zusätzlich zahlen. Auf unsere Bitte, mit einem Supervisor verbunden zu werden, hieß es nur, der sei erst ab 9h morgens verfügbar. Sprachlos ließen wir uns auf die Umbuchung ein, hatten dabei aber im Kopf, den ganzen Vorgang an einen Anwalt zu übergeben. Allerdings hat die Lufthansa die Summe nie von unserer Kreditkarte abgebucht. Das war unser Glück, denn später haben wir erfahren, dass eine Fluggesellschaft für Online Buchungen nicht haftbar gemacht werden kann. Das ist vielleicht ein ganz nützlicher Tip am Rande …

Dann ging das Theater erst richtig los …

Wieder eine innere Stimme brachte uns dazu, frühzeitig einzuchecken. Nur wurde auch daraus nichts, denn die Mitarbeiterin, die unsere Umbuchung vorgenommen hatte, hatte vergessen die Buchungsnummer zu ändern. Wir waren zwar auf den neuen Flug mit Air Singapur gebucht - nur konnten die uns mit der falschen Buchungsnummer nicht mitnehmen. Wieder landeten wir in der Lufthansa Serviceline Warteschleife. Diesmal wurden wir - wann immer wir durchkamen und unser Anliegen schildern konnten - kommentarlos mehrfach aus der Leitung geworfen. Unser Fall war wohl zu kompliziert - und die Uhr tickte! Nach hektischen 4 Stunden gab es schließlich eine rettende Mitarbeiterin in Canada, die die nötige Änderung vornehmen konnte und so durften wir 5 Minuten vor Schalterschluss einchecken, mussten im Schweinsgalopp durch die Security jagen und zu unserem Gate rennen. Noch ein wenig Covid geschwächt, war das eine mittelschwere Herausforderung. Und wow, was für ein Start unserer Deutschlandreise …

Danach verlief aber alles ohne weitere Hindernisse. Allerdings hat die Lufthansa uns ein letztes Mal als Kunden gesehen - das unterirdisch schlechte Essen auf dem Rückflug, dem einzigen direkt von der Lufthansa durchgeführten Flug, war das i-Tüpfelchen - auf dem 13 Stunden Flug von Frankfurt nach Hongkong gab es keine Auswahl, nur verkochte Nudeln mit Tomatensoße und am Morgen ein lappiges Käse-Sandwich …

Über Deutschland gibt es nicht viel zu berichten. Es war schön, Freunde zu treffen und erleichternd, uns von all den Sachen in unserem Storage zu trennen. Am Ende haben wir neben unseren zwei Koffern 4 Pakete nach NZ geschickt, 2 davon mit Teilen für unseren Bus. Alles andere haben wir verkauft, verschenkt, gespendet, nichts ist auf dem Müll gelandet …

Und es hatte etwas Befreiendes, nur noch das zu besitzen, was in unseren 7m Bus passt …

 

 

Zurück in Neuseeland mussten wir dann den LKW Führerschein machen, um unseren Bus auch fahren zu dürfen. Wir hatten im Vorfeld schon die Theorie bestanden und eine Learner‘s Permit erhalten. Damit war es uns erlaubt, in Begleitung eines Führerscheininhabers der gleichen Klasse unseren Bus bereits zu fahren. Jetzt mussten wir aber noch eine dreitägigen Kurs mit einer theoretisch und praktischen Prüfung absolvieren.

Für Peer kein Ding - er hatte ja in Deutschland den Busführerschein - für mich schon eine kleine Hürde, aber ich habe sie genommen …

 

 

Unser Hino Rainbow ist 30 Jahre alt und wurde von einem Schiffsbauer sehr liebevoll von einem Reisebus in einen Bus zum Bewohnen ausgebaut. Wir mussten nur ein paar Anpassungen vornehmen und das ein oder andere Teil erneuern. Es war wie der Einzug in eine Altbauwohnung.

So hatte zum Beispiel die Heizung ihre Eigenheiten - mal ging sie, mal wollte sie nicht. Da musste eine neue her. Da wir mit unseren Rechnern - die brauchen wir ja für die Arbeit - viel Strom verbrauchen, haben wir große Solar-Panel aufs Dach gesetzt und mit 5 Lithium Batterien sind wir solange die Sonne scheint autark. Um mehr Platz zu gewinnen - der Bus ist zwar deutlich geräumiger als das Hymi, dafür haben wir aber weniger Stauraum - haben wir zwei Dachboxen gekauft. Unser aufblasbares Kayak sowie das Gazebo können wir dazwischen auf dem Dach festzurren. Eine weitere Neuanschaffung waren zwei E-Bikes, die jetzt hinten am Bus auf einem Fahrradträger mitreisen.

 

 

Als wir schließlich mit den wichtigsten Anpassungen durch waren und wieder auf die Strasse gehen wollten, kam überraschend viel früher als erwartet das Schreiben, dass wir unsere NZ Residency haben. Die wird in 2 Jahren in eine Permanent Residency umgewandelt und ab dann gibt es für uns keine Reise-Beschränkungen mehr. Im Moment sollten wir noch - ähnlich wie bei einer Green Card für die USA - mindestens 6 Monate im Jahr in Neuseeland sein.

Überglücklich haben wir diese Neuigkeit mit einem echten französischen Champagner gefeiert …

 

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Kommentare: 7
  • #1

    Viola Rauchfuß (Donnerstag, 08 Juni 2023 09:28)

    Wie schön von euch zu hören, ich habe euch schon vermisst. Es freut mich das es für euch so gut läuft. Bin gespannt auf die nächsten Berichte.
    Liebe Grüße auch von Frank.
    Wann immer wir zum Osteopathen müssen vermissen wir Peer ganz extrem. Er ist einfach nicht zu ersetzen. Ich bin inzwischen in Rente . Mehr oder weniger ungewollt. Aber es ist ok. Alles Liebe �� von den Rauchis

  • #2

    Gabrielle (Donnerstag, 08 Juni 2023 10:48)

    Wow! Was für Hindernisse!!! Und wie schön, dass Ihr nun mit Eurem Supergefährt reisen könnt. Sieht toll aus, Du am Steuer :)
    Ich schick Euch liebste Grüße und wünsche Euch die besten Straßen, schöne neue Begegnungen und vor allem immer freue Fahrt!!!
    Ahoi
    Eure Gab

  • #3

    Verena Bruckner (Donnerstag, 08 Juni 2023 16:51)

    Oh wie schön, wieder an euren Abenteuern zu partizipieren! Herzliche Grüße aus Wien! - V

  • #4

    Sabine (Freitag, 09 Juni 2023 17:09)

    Wie schön, es gibt wieder schöne Berichte zu lesen und die Bilder machen einen neidisch ;-)
    Viel Spaß & Glück ihr Beiden
    Sabine

  • #5

    Julia Stoepel (Samstag, 10 Juni 2023 06:53)

    Liebe Rike,
    Schön, mal wieder ein Update zu lesen.
    Ich hoffe, Ihr hattet auch eine tolle Zeit mit Julie auf Hawaii. Ich kann es immernoch nicht fassen, dass Julie unsere Nachbarin ist. Wir haben unser Haus in Malibu über den Sommer vermietet und sind jetzt vier Monate in den Bergen bei den Bären.
    Ich wünsche Euch weiterhin gute Fahrt und viele Abenteuer!
    Julia

  • #6

    Uwe Büschken (Mittwoch, 14 Juni 2023 15:15)

    Hi!
    Schön, wieder von Euch zu hören.
    Bleibt gesund und heiter.
    Gruß
    Uwe Büschken

  • #7

    Monne (Mittwoch, 14 Juni 2023 19:52)

    Gut von dir wieder mal zu hören! Habe viel Spaß am Lesen! Freue mich zu hören dass es euch gut geht, und als resident wünsche ich euch beiden viel Glück und viele weitere schöne Erlebnisse. Grüße an Peer!
    M-