Eigentlich wollten wir noch länger auf der Banks Peninsula bleiben, aber das Wetter hat uns einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Uns fegte ein richtig kalter Wind um die Ohren und so haben wir Reißaus genommen. Am Lake Ellesmere, ein Stückchen weiter Richtung Süden, haben wir dann einen windgeschützten Platz gefunden. Hier konnten wir am eigenen Leib erfahren, was die hohen Baum-Hecken, die man überall sieht, bewirken. Auf der einen Seite dieser Hecke musste man sich regelrecht gegen den kalten Wind stemmen, auf der anderen Seite war es total ruhig und angenehm warm. Normalerweise umgeben diese Hecken Obstplantagen oder Weinanbaugebiete, hier war einer der freien Campgrounds damit ausgerüstet, sehr zu unserer Freude.
Und als I-Tüpfelchen gab es dann noch einen spektakulären Himmel ...
Der Weg weiter nach Süden führte dann durch flaches Marschland. Aus den Bergen kommen diverse Flüsse, die über Monate nur wenig Wasser mit sich führen, zur entsprechenden Jahreszeit aber gewaltig anschwellen können. Es gibt nur wenige Brücken, also mussten wir ausnahmsweise mal die Haupt-Nord-Süd-Route nehmen - eigentlich vermeiden wir die immer, die kleineren Sträßchen machen mehr Spaß. Unser nächstes Etappenziel war dann Timaru.
Hier lebt in einer Steinböschung am Strand direkt auf der anderen Seite des Container-Hafens eine kleine Kolonie blauer Zwerg-Pinguine. Auf dem Parkplatz direkt davor kann man mit seinem Camper die Nacht verbringen. Klingt erstmal nach Ohrstöpseln und nicht wirklich verlockend - es war es aber absolut wert.
Die Little Blue Penguins, auf Maori Korora genannt, sind die kleinsten Pinguine überhaupt. Sie werden 25-40 cm groß und wiegen nur etwa 1 kg. Tagsüber entfernen sie sich von ihren Brutkolonien, um im Meer zu jagen. Sobald es dunkel ist, kommen sie dann an Land um ihre Jungen zu füttern.
Also standen wir warm angezogen bei Beginn der Dämmerung auf der Straße oberhalb der Steine und haben gewartet. Am Strand selbst darf man sich nicht aufhalten, das würde die Pinguine stören und womöglich sogar davon abhalten, an Land zu kommen. Es hat gedauert, aber irgendwann kam der erste kleine Kerl über den Sand gewackelt - total süß. Wir haben bestimmt eine Stunde dort gestanden, immer mal wieder kam ein Pinguin aus dem Wasser und tapste zu seinem Nest. Aus einem der Nester ertönte dann auf einmal lautes Geschrei. Ein paar ortsansässige Freiwillige, die sich dort um die Pinguine kümmern, konnten uns dazu aber nichts Näheres sagen. Weder ob es sich um Jung- oder Elterntiere handelte, noch ob es um Spiel oder Streit ging. Auf alles Fälle hatten die Vögel ein beachtliches Organ! Hier ein kleines Beispiel ...
Ein paar Fotos haben auch überlebt. Man darf keinen Blitz benutzen, da das die Pinguine blenden würde, also musste die iPhone Kamera mal wieder zeigen, was sie drauf hat. Erstaunlich!
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