Rund um Cahuita

 

Das kleine Pueblo Cahuita verströmt Karibikflair und ist das erste Städtchen hier, in dem wir - trotz vieler Touristen - etwas von Costa Rica gespürt haben. Es ist nicht nur amerikanisiert ...

 

Am Ende des Dorfes schließt sich unmittelbar der Parque National Cahuita an, ein Naturschutzgebiet, das sowohl Land als auch Wasser umschließt. Wir sind dort mehrfach spazieren gegangen - der Eintritt basiert auf Spendenbasis, das Geld fließt in den Erhalt des Parks. Man kann sowohl am Strand entlang laufen als auch auf einem strandnahen Weg durch den Dschungel. Dementsprechend gab es wieder einen Menge Tiere zu beobachten, hier hauptsächlich Affen. Aber auch ein paar winzige Zeitgenossen haben unsere Aufmerksamkeit erregt - Ameisen, die auf einer Art Ameisen-Autobahn Blätter von A nach B geschleppt haben. Später haben wir gelernt, dass sie diese Blätter in ihren unterirdischen Bau tragen, um dort einen Pilz zu kultivieren, der ihnen als Nahrung dient - mega schlau!

 

 

Vom kleinen Hafen aus haben wir einen Schnorchel-Ausflug in den Park unternommen. Wir merken mehr und mehr, dass man nicht unbedingt tauchen gehen muss, um die Unterwasserwelt zu genießen. Beim Schnorcheln hat man das ganze Gerödel nicht und sieht trotzdem eine Menge. So haben wir uns in riesigen Fischschwärmen mittreiben lassen, haben eine Schildkröte gesehen, einen Barrakuda und ich habe sogar zwei Ammenhaie vorbeischwimmen sehen, die wie Gangster ihr Revier kontrolliert haben. Alle kleinen Fische haben reißaus genommen.

 

Im Gespräch mit unserem Guide, der uns mit dem Boot zu dem kleinen Riff gebracht hat, haben wir einmal mehr etwas über die klimatischen Veränderungen erfahren.

Der Meeresspiegel ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Wo früher noch ein 50 m breiter Strand war, hat sich das Meer jetzt schon einige Bäume geholt, der Strand ist bei Flut gänzlich verschwunden. Der immergrüne Regenwald weist inzwischen aufgrund ungewöhnlicher Trockenperioden immer wieder gelbe Blätter auf - auch das gab es früher nie. In der Karibik regnet es normalerweise täglich, wenn auch nicht lange. 

 

Teilweise lässt sich das mit dem etwa alle 4 Jahre auftretenden Wetterphänomen „El Niño“ erklären, aber auch das ist dieses Jahr nicht zur Weihnachtszeit aufgetreten - wie sonst üblich - sondern wesentlich später und El Niño hält noch an ...

 

 

Ein Ausflug hat uns nach La Ceiba geführt, das Gebiet, in dem die Tiere des Rescue Centers ausgewildert werden. Mit Gummistiefeln bewaffnet sind wir über 3 Stunden durch den Dschungel gestapft, mit einem sehr kundigen Guide, einem auf Schlangen spezialisierten Biologen, der im Center arbeitet. Unterwegs haben uns 3 junge Leute mit Brüllaffen auf dem Kopf überholt, ein sehr süßer Anblick, den wir aber absichtlich nicht fotografiert haben. Wildtiere zusammen mit Menschen abzulichten ist in Costa Rica verboten, um keinen Anreiz zu schaffen, Wildtiere als Haustiere halten zu wollen. 

Die Affen werden jedenfalls für ein paar Stunden zum Eingewöhnen an die Freiheit in den Regenwald gebracht. Abends kehren sie freiwillig ins Center zurück. Irgendwann bleibt der ein oder andere Affe dann weg - das ist das Ziel ...

Am Ende unseres Wegs standen wir plötzlich vor einem gewaltigen Baum, einem „Ceiba“, nach dem das Gebiet benannt ist. Diese Bäume galten bei der indigenen Bevölkerung als heilig. Allein die Wurzeln waren so gewaltig, dass sie wie umgefallene Bäume wirkten.

Auf dem Rückweg begann es dann zu regnen, aber das Blätterdach war derart dicht, dass wir kaum einen Tropfen abbekommen haben. Und wir hatten das Glück, zwei Giftschlangen betrachten und fotografieren zu können. Mit einem Schlangenexperten an der Seite fühlt man sich da sicher ...

😊

 

 

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