Noch mehr Tiere

 

Inzwischen sind wir auf der anderen Seite des Landes, an der Karibikküste, wieder im Süden.

Allein die Fahrt hierher war schon beeindruckend - man muss durch die Berge, und rechts und links der Straße strotzt es üppig grün, überall dichter Regenwald. Auch in den Teilen des Landes, die nicht unter Naturschutz stehen, fühlt man sich wie in einem Nationalpark.

Wieder sind wir in einem sehr sympathischen, kleinen Hotel untergekommen, direkt am Ufer des Meeres. Im Hotelgarten fühlen sich mehrere Faultiere zu Hause. Ich suche immer wieder die Bäume ab, und inzwischen haben ich einen richtig guten „Perezoso-Blick“ entwickelt. Wir beobachten die Tiere also beim Fressen, wie sie sich kratzen, (machen Sie ausgiebig) und beim Umzug von einem Ast auf den anderen, was echt dauern kann ...

Absolutes Highlight war die Faultier-Mama mit ihrem Baby auf dem Bauch, direkt neben unserem Hotelzimmer. Das erstenVideo ist zwar ziemlich verwackelt, aber Peer hatte gerade erst entdeckt, dass unser Fotoapparat auch prima Videos machen kann ...

 

😊

 

Und Achtung - die Videos überschreiten die normale 25 Sekunden - Facebook - Aufmerksamkeitsspanne, aber so ein Faultier kann man nicht hetzen …

 



 

Es gibt hier aber auch anderes Getier - eine Brüllaffen-Familie zieht regelmäßig vor unserem Zimmer vorbei (auch das gibt es per Video ...) und weckt uns morgens gegen 5 h mit ihren fast unheimlichen, charakteristischen Lauten. Der Frosch ist übrigens giftig und was die Geckos machen versteht sich von selbst ...

 


 

Ein Ausflug hat uns in das Jaguar Rescue Center geführt. In dieser gemeinnützigen, selbstverwalteten Anlage werden verletzte oder schutzlose Wildtiere aufgenommen, gesund gepflegt und wenn möglich wieder ausgewildert. Alle Mitarbeiter arbeiten freiwillig auf unentgeltlicher Basis, Unterstützung vom Staat gibt es nicht. Anna, unsere deutsche Tourleiterin, hat uns mit viel Herz und Seele eine engagierte Führung durch die Einrichtung gegeben. Viele der Jungtiere, die sich zur Zeit im Center befinden, haben ihre Mutter bei einem Stromschlag verloren. Zur Zeit gibt es eine Aktion in Costa Rica, bei der marode Stromkabel ausgetauscht werden um derartige Unfälle in Zukunft zu vermeiden. Bei Faultieren kann es aber schon mal vorkommen, dass ein Jungtier sich nicht richtig am Bauch der Mutter festklammern kann und so vom Baum fällt. Die Tiere sind relativ robust und überstehen das. Da ein Faultierjunges, dass allein am Boden sitzt, aber herzzerreißende Laute von sich gibt, damit die Mutter es finden kann, werden oft Menschen auf das Junge aufmerksam und geben es voreilig im Center ab. Es wird nicht bedacht, dass die Mutter gegebenenfalls bis zu mehrere Stunden braucht, um vom Baum runter zu kommen. Damit das langsame Muttertier ihr Junges aber doch noch finden kann, nehmen Mitarbeiter des Centers diese Laute auf Band auf und spielen sie am Fundort des Jungen ab. So können oft Mutter und Junges wieder zusammengebracht werden.

Uff - wie ihr seht, haben die Perezosos es mir mächtig angetan! Ich finde übrigens, von hinten erinnern sie an Chewbacca ...

Im Center gibt es aber auch total süße Affenbabys und nicht minder süße ausgewachsene Affen, die oft schwer traumatisiert eingeliefert werden, weil sie jahrelang als Haustiere gehalten wurden. In Costa Rica ist es streng verboten, Wildtiere im Haus zu halten, und die Tiere, die im Center landen, sind durch die Bank weg von der Polizei beschlagnahmt worden.

Auch ein an Menschen gewöhnter Kaiman lebt zur Zeit noch in der Einrichtung. Da wird die Auswilderungen schwierig, da er gerne Menschen wie ein Hündchen hinterher rennt. 

All die Tiere haben eine heftige Geschichte, hatten aber am Ende Glück im Unglück, denn sie sind jetzt in liebevolle Hände gekommen.

Ich ziehe meine Hut vor den Gründern der Einrichtung und vor allen freiwilligen Helfern!

 

Und wer sich vorstellen kann, hier mal mit anzupacken - das Center sucht immer Volunteers!

Hier die Homepage mit allen Kontaktdaten:

 

http://www.jaguarrescue.foundation

 

Oder fragt mich, ich habe mit Anna Adressen ausgetauscht.

 

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    anne und linus (Freitag, 29 März 2019 21:39)

    huhu ihr beiden, wir waren vor exakt 1 jahr im jaguar rescue center und uns hat es ebenso beeindruckt wie euch!! ein tolles projekt! wir erleben unsere costa rica reise dank euch gerade noch einmal.
    alles liebe!!!

  • #2

    Anna (Montag, 01 April 2019 06:10)

    Was für ein schöner Artikel!
    Vielen Dank auch für die namentliche Erwähnung! Es hat mir großen Spaß mit euch gemacht.

    Ganz lieben Gruß
    (auch von den Tieren!)