Karibik

Nach unseren Höhen-Abenteuern in Bolivien stand uns der Sinn dringend nach Wärme und Entspannung. Und wo lässt es sich besser relaxen, als in der Karibik ...

Also sind wir nach Santa Marta geflogen und haben uns zunächst in Rodadero (bei Santa Manta) ein Airbnb gesucht, um dort ein paar Tage faul abzuhängen, was uns auch - trotz Synchrontexten - bestens gelungen ist. Wir haben nette Leute kennengelernt, waren zum Barbecue eingeladen, haben zum Sonnenuntergang im lauwarmen Pool geplanscht und waren am nahen Playa del Ritmo, um dort in die Karibische See einzutauchen ...

Und - ein absolutes Highlight - wir hatten auf der Terrasse ein paar Stunden Salsa-Unterricht.

Da Dag und Amparo im Mai heiraten, hat uns der Ehrgeiz gepackt. Wir wollen nicht wieder so doof rumsitzen, wenn alle tanzen, wir wollen mitmischen.

 

Und unseren ersten öffentlichen „Auftritt“ gab es auch schon - in Cartagena ...

 

 

Cartagena

 

 

Hier haben wir uns für ein verlängertes Wochenende mit Dag und Amparo getroffen. Cartagena hat eine zauberhafte Altstadt im Kolonialstil, von einer alten Stadtmauer umgeben. Hier wimmelt es zwar von Touristen (wie überall, wo es schön ist), aber es macht Spaß, durch die Gassen zu streunen. Zum Sonnenuntergang sind wir dann in eine Bar auf der Stadtmauer gepilgert (auch da war es echt voll, klar, da war es nämlich echt schön), um den Tag ausklingen zu lassen. Nach einem leckeren Abendessen waren wir dann noch in einem Salsa Club. Mit toller Musik, zunächst von Konserve, aber dann ab Mitternacht hat eine Band gespielt. Die Tanzfläche war gerammelt voll, die Stimmung phantastisch und Peer und ich haben uns gar nicht mal sooo schlecht geschlagen. Erste Schrittfolgen bekommen wir schon hin ...

 

 

Die Galeone San José

 

Vor Cartagena liegt das Schiffswrack der San José. Diese gehörte zur Spanischen Silberflotte, die die eroberten Schätze aus Südamerika nach Europa brachte. Die Galeone war - beladen mit Gold, Silber, Edelsteinen und anderen Kostbarkeiten - Richtung Spanien unterwegs, als britische Kriegsschiffe sie kapern wollten, dabei wurde sie versenkt. Der Schatz, den sie immer noch beherbergt, wird heute auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Und jetzt wird die Geschichte kurios ...

Eine private Suchfirma hatte mit dem Staat Kolumbien eine Vertrag geschlossen, der ihr im Erfolgsfall einen Anteil am Erlös des Schatzes zusicherte. Das Schiff wurde zwar geortet, jedoch bekam die Firma nie Geld. Nach einem Rechtsstreit wurde der Besitz der Galeone Kolumbien zugesprochen. Jetzt meldeten sich die Spanier zu Wort und erhoben Anspruch auf die San José, da es tatsächlich ein spanisches Schiff war, auch wenn die Schätze, die es geladen hatte, in Kolumbien und anderen südamerikanischen Ländern geplündert worden waren. Gemäß einer UNESCO Konvention gehören Güter auf dem Meeresgrund dem Herkunftsland, in diesem Fall also wirklich Spanien. Nur hat Kolumbien diese Konvention nie unterzeichnet. So ruht der Schatz der San José immer noch auf dem Meeresgrund vor Cartagena, da noch nicht geklärt werden konnte, wer Anspruch darauf erheben darf ...


 

Isla Bendita

 

Vor Cartagena gibt es zahlreiche vorgelagerte Inseln. Zu einer sind wir am nächsten Tag mit einem Speedboat gefahren, um einen Strandtag einzulegen - noch mehr relaxen. Unser Boot wurde von Pelikanen begleitet. Diese Wasservögel habe ich spätestens seit unserer Reise auf die Florida Keys in mein Herz geschlossen. Wie sie zu zweit oder in kleinen Gruppen parallel fliegen und genauso parallel ins Wasser stoßen, um sich einen Fisch zu ergattern, ist wunderschön anzusehen.

Auf der Insel angekommen, sind wir erstmal ins Wasser gesprungen, das türkis bis tiefblau schimmert und eine erfrischende Abkühlung bietet. Unsere Taucherbrillen haben wir allerdings umsonst mitgenommen. Außer ein paar Sardinenschwärmen haben wir nix gesehen.

 

Ein besonders Ereignis war dann die Rückfahrt. Am Nachmittag wird das Meer hier immer echt kabbelig. Ich saß ganz vorne im Boot und bin total durchgeschüttelt worden. Neben mir saßen 4 kreischende Mädels, die dann so einen Lachanfall bekommen haben, dass das halbe Boot mitlachen musste - eine Achterbahnfahrt ist ein Dreck dagegen ...

 

Taganga

 

Am nächsten Tag sind Peer und ich dann in unser nächstes Airbnb nach Taganga gefahren, ebenfalls bei Santa Marta. Nochmal eine Woche relaxen (trotz Synchrontexten) ...

Um in unser Apartment zu gelangen, müssen wir erst einen echt steilen Berg hinaufsteigen und dann nochmal richtig viele Treppen erklimmen. Oben angekommen hat man aber eine phantastische Aussicht über die ganze Bucht. Hier lässt es sich faulenzen und genauso arbeiten ...

Unser Tanzlehrer verirrt sich auch hierhin - also üben wir fleißig weiter.

Ansonsten kann man von hier aus diverse Ausflüge machen - das Naturschutzgebiet Tayrona ist zwar im Moment gesperrt, aber auch andere Fahrten lohnen sich.

 

Kleine Boote bringen einen vom Dorfstrand zu 2 nahe gelegenen kleineren Buchten, die man mit einem etwa einstündigen Fußmarsch aber auch so erreichen kann. Hier lohnt sich das Schnorcheln! Von Taganga aus werden auch zwar auch Tauch-Trips angeboten, nur haben wir sinnigerweise unsere Tauchpässe in Bogotá liegen lassen ...

 

Minca

 

In den Bergen, etwa 40 km hinter Santa Marta, findet man ein kleines Örtchen namens Minca, das noch nicht touristisch überlaufen ist und hauptsächlich von Hippies frequentiert wird. Hier kann man phantastisch wandern. Allerdings ist ein bisschen Kondition von Vorteil, denn es geht erst heftig bergauf und dann dementsprechend heftig wieder bergab. Die Wege sind oft unwegsam und ich war mal wieder dankbar für meine Wanderstöcke. Aber dafür wird man mit einem unglaublichen Ausblick belohnt und kann auch in einem Wasserfall planschen. Wer laufmüde ist, kann sich auch auf den hinteren Sitz diverser Motorrad-Taxis schwingen. Wir haben es aber vorgezogen, den ganzen Weg zu Fuß zurückzulegen. Auch wenn ich am Ende echt kaputt war - lieber laufen, als bei irgendwem ohne Sturzhelm hinten aufs Motorrad zu steigen ...


 

 

 

Demnächst heißt es dann erstmal Abschied nehmen von der Karibik.

In Costa Rica sehen wir uns wieder ...

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Kommentare: 4
  • #1

    Amparo Devis (Montag, 11 Februar 2019 12:24)

    Gracias por describir tan lindo nuestro país. Me alegra muchísimo estar compartiendo con Uds son personas maravillosas

  • #2

    Gaby und Frank (Montag, 11 Februar 2019 19:23)

    Da können wir uns Amparo nur anschließen...:-)
    Ihr habt Bolivien und Kolumbien fühlbar mit uns geteilt...
    Muchas gracias, Ihr Schätzchen!

  • #3

    Stefanie (Dienstag, 12 Februar 2019 16:46)

    ....oh wie schöööööön, danke für den Reisebericht, musste mitlachen. Allerliebste Grüße aus dem Schwoabeländle

  • #4

    Lüül (Montag, 25 Februar 2019 09:46)

    Mensch, da kriegt man ja Sehnsucht. Schön zu hören, was ihr so macht und das scheinbar auch alles gut läuft. Ich war zwar damals nur 2 Monate in Kolumbien, war aber auch genauso angetan von Land un Leuten. Gute Reise weiterhin...