Silvester haben wir in San Gil verbracht, einer kleinen Stadt im Bezirk Santander, die für ihre Extremsport-Abenteuer bekannt ist. Hier kann man sich unter anderem an steilen Felswänden abseilen, Bungeejumping machen, Paragliding, extreme Radtouren unternehmen und man kann Raften, flußabwärts über mehr oder weniger heftige Stromschnellen. Zu so einer Rafting-Tour habe ich mich überreden lassen, nicht etwa in der soften Variante, Level I bis III, nein, es musste gleich bis Level V sein ...
Von der Tour habe ich leider keine Fotos, wir durften nichts mitnehmen - war auch besser so 😉 - also sind wir nach einer ausführlichen Sicherheitseinweisung in unser Boot gestiegen, in Badesachen und Turnschuhen mit Rettungsweste, und Sturzhelm ...
Man sitzt auf der Wulst der Boote auf dem Rand, klemmt sich mit einem Fuß fest und paddelt ... Je nach Kommando vorwärts, rückwärts, nur rechts, nur links, zwischendurch hieß es immer wieder 'rein ins Boot' und gleich von innen weiterpaddeln, schnell wieder raus auf die Wulst und paddeln, paddeln, paddeln ...
Bevor wir uns der ersten Level II Stromschnelle genähert haben, gab es ein praktisches Sicherheitstraining. Da man wohl recht leicht aus dem Boot ins Wasser fällt, mussten wir alle in den Fluss springen und es von dort aus mit Hilfe eines Mit-Paddlers wieder rein schaffen. Jeder musste auch einen anderen 'retten' und wieder ins Boot ziehen. Ich durfte Peer insgesamt 3 mal aus dem Wasser zerren - wann immer der Fluss ruhiger wurde hieß es 'ab ins Wasser, hier könnt ihr schwimmen' ... Meine Rettungsversuche hätten jedenfalls als plumpe Anmache durchgehen können, denn Peer lag jedes mal quer im Boot auf mir drauf 😳
Dann gab es die erste heftigere Stromschnelle, wir wurden durchgeschüttelt und gleich mal klatschnass, daraufhin habe ich meinen in solchen Situationen gern genommenen Satz 'ich will hier raus' von mir gegeben. Dann hat unser Guide auch noch gesagt, dass das nur Level II war, wir aber noch Level V vor uns haben, Prost Malzeit ...
Nachdem wir die nächsten paar Stromschnellen (Level II bis III) paddelnd runtergezischt sind, hatte ich so langsam Vertrauen in das Boot und das Procedere. Man sitzt erstaunlich stabil, das Boot ist in sich wabbelig und passt sich an, man wird halt durchgeschüttelt und richtig nass, aber es macht totalen Spaß. Zudem hat unser Guide mich unschwer als Angsthasen erkannt und wunderbar beruhigt. Und als dann Level V vor uns war und uns erwartete, hatte ich zwar Herzklopfen, wollte aber nicht mehr raus.
Das Vergnügen hat gute anderthalb Stunden gedauert, am Ende gab es was zu Essen und eine Bier. Glücklich und erschöpft sind wir nach San Gil zurück gefahren, um uns vor der Sylvester-Party am Abend noch ein bisschen auszuruhen.
Bilder von unserem Wasser-Abenteuer habe ich leider nicht, dafür Impressionen vom Weg dorthin und das T-Shirt unseres Guides ...
Auf Empfehlung des Rezeptionisten in unserer Unterkunft hatten wir eine Sylvester-Party in einem Hotel in der Nähe gebucht - mit allem Schnick und Schnull - es wurde ein grandioses Abend ...
Der Saal war festlich geschmückt, es lief von Anfang an die wunderbare, lateinamerikanische Musik, bei der man gar nicht anders kann, als gute Laune zu kriegen und die voll in die Beine fährt. Zunächst hat ein DJ aufgelegt, gegen später spielte dann ein Live-Band. Die Tanzfläche war von Anfang an gut gefüllt, überall sprangen Kinder rum, die Stimmung war quicklebendig und super sympathisch.
Wir hatte eine Tisch für 'Familia Pfeiffer', mitten im Saal, wo wir eindeutig die einzigen Nicht-Kolumbianer waren. Wir wurden aber nach dem Essen auf der Tanzfläche sofort voll integriert. Hier tanzen alle miteinander, egal ob man sich kennt, oder nicht, super, super schön!!!
Kurz vor Mitternacht ging es dann nach draußen, mit Weintrauben bewaffnet. Es ist hier Brauch, zum Gongschlag 12 Weintrauben so schnell wie möglich in sich hineinzustopfen, für jeden Monat eine. Da die Trauben hier etwa drei mal so groß sind wie unsere europäischen, war das ein gar nicht so leichtes Unterfangen ...
Andere Sylvesterbräuche haben wir dann ausgelassen, wie das Rennen um den Block mit einem Koffer in der Hand, wenn man in dem Jahr viel reisen möchte. Ich denke mal, das mit dem Reisen wird sich für uns auch so ergeben.
Jedenfalls gab es draußen dann ein fulminantes Feuerwerk, direkt über unseren Köpfen, nach deutschen Sicherheitsvorschriften undenkbar.
Wieder drinnen wurde weitergetanzt und dann wurde es extatisch - es begann die 'hora loca' (verrückte Stunde) ...
Diverse Requisiten wurden verteilt, Masken, Ballons, Tröten etc und auf der Tanzfläche flippten alle aus, zu einem wilden Musik-Potpourri ...
Wir haben bis zur Erschöpfung getanzt, als unsere Beine nur noch Wackelpudding waren, mussten wir aufgeben und ins Hostel zurückfahren, wo wir in tiefen Schlaf versunken sind ...
Happy new year - feliz año nuevo - ein schönes neues Jahr!
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Sabine L. (Freitag, 04 Januar 2019 06:20)
wow, das klingt klasse !!!! ich wünsche euch ein traumhaftes neues Jahr und immer schön weiter so :-)
Uwe (Freitag, 04 Januar 2019 07:36)
Ich wünsche Euch ein spannendes neues Jahr mit vielen weiteren tollen Erlebnissen. Bleibt gesund und haltet Eure Fans auf dem Laufenden.
Uwe
Ute Ragutzki (Freitag, 04 Januar 2019 07:42)
Burkhard und ich wünschen euch ein ganz wunderbares Jahr - aber jetzt echt, kann das noch schöner werden �����
Sabine Walkenbach (Freitag, 04 Januar 2019 09:12)
Unglaublich, was ihr da alles erlebt...toll... ich wünsche euch ein ganz tolles neues Jahr, mit ganz vielen
neuen Abenteuern���
Ganz liebe Grüße aus Berlin
kleine schwester aus Leipzig (Freitag, 04 Januar 2019 13:41)
grandios, fulminant und wunderbar! Ich freue mich für und mit euch! behaltet die Sonne im herzen, bleibt gesund und munter, liebe Familie Pfeiffer ;-)! dicke Umarmung
HAPPY NEW YEAR ! FELIZ ANO NUEVO! FROHES NEUES JAHR!
Sabine Falkenberg (Freitag, 04 Januar 2019 16:20)
na, das ist ja mal so mein , liebe Ulrike- klasse macht ihr das !
..wir hatten es mit Oma, Stiefenkelin und Tochter auf Ostssafari mit freilaufendem Dammwild und Fütterung der Polarwölfe auch nicht übel-
ich geh jetzt Samba tanzen-
Deine Sabine mit Neujahrskuss !
Speedy (Freitag, 04 Januar 2019 22:33)
Ich wünsche Euch ein tolles neues Jahr - aber das ist ja auch nicht schwierig, da wo Ihr jetzt unterwegs seid,
unter richtigen Palmen, während ich einen Teil Eurer früheren Lichenrader Zimmerplantage hege...
Viel Spaß weiterhin!
Michael (Samstag, 05 Januar 2019 18:02)
Ola amigos, muchas bessos
Ein tolles Jahr liegt vor uns
Gabi &Michael
ReGina (aus der Egerstraße) (Montag, 07 Januar 2019 09:46)
Na, das mit dem Rutsch ins neue Jahr habt Ihr ja mehr als wörtlich genommen....! Total krass!!! Da bin ich echt Weichei!
Euch weiter so viel Freude, Glück, Abenteuer, Erlebnisse, Eindrücke und Begegnungen mit netten Menschen und das alles bei bester Gesundheit.
Habe übrigens am Wochenende "Ungebremst leben" von Heidi Hetzer verschlungen. Die lässt auch nix aus!!!!...und ist ja mit einem pinkfarbenen Jeep schon wieder auf Tour - quer durch Afrika!
Schön, bewunderns- und beneidenswert, dass es Menschen wie Euch gibt, die zeigen, was möglich ist.
Macht weiter so!
Seid lieb gegrüßt und gedrückt
ReGina
Lüül (Montag, 21 Januar 2019 13:14)
cooler seit, Grüsse von der Autobahn....