Go South

Ein Wetterwechsel treibt uns gen Süden. Wir verlassen Lissabon über eine Brücke über den Tejo, die der Golden Gate Bridge nachempfunden ist und steuern auf eine gigantische Christusfigur zu – Lisboa meets San Francisco and Rio ...

Noch ein kleiner Nachtrag zu Lissabon auf besonderen Wusch - der Torre de Belém diente sowohl als Leuchtturm als auch als Wehrturm und war so Teil der Befestigungsanlage zum Schutz der Hafeneinfahrt. Es gab einen Zwillingsturm auf der anderen Flussseite, der aber beim großen Erdbeben zerstört wurde - soviel noch dazu ...

Go south ist ja auch das Motto der Störche - auf einer Wiese neben der Straße tummeln sich hunderte der stolzen Vögel und klappern fröhlich vor sich her. Überall in den Hochspannungsmasten sind Storchennester, ein Anblick, der uns von nun an auf unserer Weiterfahrt gen Süden ständig begleitet. Es stellt sich die Frage, ob sich die Störchen das letzte Stück ihrer Reise nach Afrika klemmen und schon hier überwintern - wer weiß ...

Auf unserem weiteren Weg kommen wir endlich durch Korkeichenwälder. Also mussten noch nicht all diese knorrigen Bäume, die ehemals die traditionelle Bewaldung Portugals darstellten, dem schnell wachsenden Eukalyptus weichen. Korkeichen lassen sich einfach schälen, die Rinde wächst dann wieder und der so gewonnene Kork kann relativ leicht weiter verarbeitet werden.

 

Korkeiche


Alentejo

 

Es zieht uns wieder ans Wasser und mit Freude registrieren wir, dass wir wieder eine Felsenküste vor uns haben. Alentejo heißt die Region, ein großes Naturschutzgebiet in dem man wunderbar wandern kann. Wir laufen immer wieder auf Teilstücken des Fisherman Trails, eines Weges, der sich kilometerlang an der Küstenlinie entlang schlängelt. Wer gerne wandert und nicht die Autobahn Jakobsweg nehmen möchte, ist hier bestens aufgehoben. Achtung - Wanderstöcke sind zu empfehlen, es geht immer wieder recht steil auf und ab. In den engen Buchten findet man schnuckelige kleine Ortschaften, die Gegend ist urtümlich und einladend. Klar hat der Tourismus auch hier Einzug gefunden - es hält sich aber in Grenzen und man findet keine Bausünden, von denen es an der spanischen Mittelmeerküste ja nur so wimmelt ...

In Zambujeira do Mar lassen wir uns für eine Weile auf einem Campingplatz nieder. Zum einen hat der Hurrikan, in dessen Ausläufern wir uns befunden haben, Regenfälle mit sich gebracht, zum anderen haben wir Arbeit ... Ein Synchronjob ist ins Haus, nein, in den Bus geflattert.

Das letzte fehlende Puzzlestück hat sich also auch eingefunden, Arbeit in Maßen, ab jetzt sind wir tatsächlich wie geplant 'Digitale Nomaden' ...

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Petra (Montag, 22 Oktober 2018 22:46)

    Arbeiten in Maßen als digitale Nomaden vor lauter spektakulären Sonnenuntergängen - not bad.....
    Kys og kram
    Petra

  • #2

    Julia Stoepel (Dienstag, 23 Oktober 2018 13:10)

    Habt Ihr Euch ein Studio in den Bus gebaut oder wie nimmst Du auf? Herzliche Grüße!

  • #3

    Gaby O. (Dienstag, 23 Oktober 2018 16:02)

    Super !!!
    Das läuft ja alles bestens, Ihr lieben "digitalen Nomaden".
    Genießt weiterhin Spanien....und vielen Dank, dass wir ein bisschen teilhaben dürfen.
    Wish i were there ....
    Liebe Grüße aus dem jetzt kalten und heute nieselregenverwöhnten Berlin von Gaby und Frank