Ab nach Portugal

Mit der Fähre sind wir von Guarda über den Rio Miño nach Caminha in Portugal gefahren.

Statt Klettertouren gibt es hier Strandspaziergänge an weiten Sandstränden. Die Sonnenuntergänge am Meer werden ein allabendliches Ritual, genauso wie mein Yoga am Morgen.

Komisch, kein Haus mehr zu haben, das man mit Muscheln und ähnlichen Stranderoberungen füllen kann. An dieser Stelle nochmal Danke D. & A. Ihr habt nicht nur unsren Katzen ein tolles, neues Zuhause gegeben, auch den gesammelten Muscheln eines halben Lebens ...

Auf unserer Weiterreise begegnet uns nach wie vor der Pilgerstrom, allerdings kommen die tapferen Wanderer uns jetzt entgegen. :)

 

 

 

Braga

 

Ein Ausflug ins Landesinnere hat uns nach Braga geführt. Von der Stadt sagt man, sie sei das religiöse Zentrum Portugals. Tatsächlich hört man überall Kirchenglocken bimmeln und verwirrt hören wir sogar mehrfach das Läuten des Big Ben - hmmm ...

Hoch über der Stadt thront die Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte (Guter Jesus vom Berg), die man über eine barocke Monumentaltreppe erreicht. In kleinen Kapellen ist dort der Leidensweg Jesu plastisch dargestellt. In der Stadt selbst steht dann die älteste Kathedrale Portugals.

Viele der Häuser haben kleine Altare in die Wand eingebaut, eben ein religiöses Zentrum ...

In der verwinkelten Altstadt begegnen mir dann zum ersten Mal Azulejos, bunt bemalte Keramikfliesen, die ganze Hausfassaden zieren – wunderschön!

 

 

Porto

 

Von Braga aus sind wir nach Porto weitergefahren. Ein wenig kirchenmüde haben wir uns dort einfach nur durch die Altstadt Ribeira treiben lassen, eine Weltkulturerbestätte. Von der Ponte Dom Luís I, einer Fachwerk Bogenbrücke über den Douro, die eindeutig die Handschrift eines Schülers von Eiffel trägt, hat man einen phantastischen Blick auf ganz Porto. Testosterongesteuerte Jugendliche absolvieren Mutproben, springen von der Kaimauer/von Felsen oder sogar von der Brücke in den Fluß. Am Ufer feiern Medizinstudenten aus Coimbra ein traditionelles Ritual. Die Studienanfänger in gelben T-Shirts skandieren Sprechgesänge, ältere Semester in schwarzen Talaren schützen die Gruppe und bitten darum, nicht zu fotografieren.

Wir konnten uns dann doch einen Blick in die Kathedrale nicht verkneifen und mussten lachen. Wieder einmal begegnete und eine Baustelle – offenbar werden alle Kirchen der Region gerade restauriert.

 

 

Nach so viel Stadt mussten wir schnell wieder ans Meer. Durchatmen, sich vom Wind durchpusten lassen, nachts wach werden, weil ein kurzer Moment der Stille das Tosen der Brandung unterbricht, bevor die nächste Welle angerollt kommt. Dazu ein noch recht voller Mond – Berlin und alles was dazu gehört rückt immer weiter in die Ferne ... 

 

Coimbra

 

Verwöhnt vom malerischen Porto hat uns die Universitätsstadt Coimbra in einer leicht mäkeligen Stimmung erwischt, der Funke wollte nicht so recht überspringen. Trotzdem haben wir den Berg hoch zur Uni erklommen. Diese wurde im 13. Jahrhundert gegründet und gehört zu den ältesten Europas, auch eine Weltkulturerbestätte. Von den etwa 140 000 Einwohnern, die die Stadt heutzutage hat, sind rund 30 000 Studenten. Die Fakultäten, die in den alten Gebäuden untergebracht sind, sind in der Tat sehr beeindruckend. In den 1940ger Jahren wurde ein aber Anbau getätigt, der die typische Handschrift faschistischer Architektur trägt, diese Gebäude sehen irgendwie überall gleich aus. Nach einer Stippvisite in der neuen Kathedrale, die nicht restauriert wurde (!), dafür hat eine Floristin beim Schmücken des Altars lautstark auf ihrem Handy telefoniert, sind wir relativ schnell weiter gefahren – eben flux wieder ans Meer.

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Michael (Mittwoch, 03 Oktober 2018 11:45)

    Portugal ist echt ne Reise wert vielleicht diesen Winter ?
    Hier stürmt es heftig und die Kraniche wissen gar nicht wie sie sich in der Luft halten sollen
    Uns geht es gut und nach Cornwall geht die Gartenszene nicht mehr aus dem Kopf. Da gab es einen Gärtner, der um die Welt fuhr und überall wo er war einen Baum pflanzte. Fand ich witzig auch heute wegen des ökologischen Fußabdruck s ...
    Einen tollen Abschied von eurem geliebten zuhause und weiter so... liebe Grüsse binden Datzowern

  • #2

    Uwe B. (Mittwoch, 03 Oktober 2018 11:51)

    Liebe Reisende und Welt-Erkunder!
    Ich freue mich immer auf die neuen Berichte.
    Besonders Portugal hatte es mir in der Vergangenheit auch angetan. Da werden so manche Erinnerungen lebendig.
    Ich hoffe, Ihr bringt den Notartermin reibungslos und erfolgreich hinter Euch.
    Uwe

  • #3

    Angelika (Mittwoch, 03 Oktober 2018 13:46)

    Tolle, informative Reiseberichte und wunderschöne Fotos. Ich freue mich schon auf die Karibik.
    Hier kehrt jetzt wirklich der Herbst ein, aber in den Genuss werdet Ihr ja kurzfristig noch einmal kommen. Umso schöner der Rückflug in die Freiheit - vielleicht auch mit ein bisschen Wehmut.

    Weiterhin toi toi toi.